Kurzer Bericht vom Samstag in Templin

Ich hatte beschlossen am Samstag den 9.8.2003 mit meinem Kart nach Templin zu fahren um dort mal wieder ein paar Runden zu drehen. Ich hatte mich mit Bartho dort gegen 14 Uhr verabredet, er wollte mein Kart mal live sehen. Er hat auch vor ein RD Kart zusammen zu stricken, aber mangels Zeit leider noch nicht dazu gekommen, sein Projekt zu vervollständigen.
Um 11 hatte ich noch ein Termin mit jemanden in meiner Garage, bin also um 10 hin und habe schon mal alles eingepackt. Die Sache war wider Erwartung schneller erledigt und so bin ich also früher losgefahren. Also ganz in Ruhe auf den Standtring Richtung Norden und gemütlich die B96N und die B109 nach Templin gefahren, wollte mal testen, wie gering ich den Verbrauch meines Spielzeugtranstporters halten kann. Autobahn mit 100-120kmh, Landstrasse mit 90-100kmh. Bin ja mal gespannt, was die Verbrauchsmessung ergibt.
Gegen 12.30 Uhr bin ich dort eingetudelt, war erstaunlich voll und habe grad mal ein enges Plätzchen im Fahrerlager ergattert. Ich habe mich dann vorne gemeldet und gefragt, ob ich meinen Reifen da tauschen könnte. Wie gewohnt freundlich und hilfsbereit haben die Kollegen mir gezeigt, wie man das macht und mir das Werkzeug zur Verfügung gestellt, ging relativ einfach. Ich habe dann eine Halbtageskarte gebucht, durfte dann ab 15 Uhr fahren. Den ersten Lauf wollte ich noch mit meinen Spassreifen der Marke Kenda absolvieren, in der Hoffnung, die würden bei den extremen Temperaturen wenigstens mal etwas Grip aufbauen. Aber bis 15Uhr war noch etwas Zeit, habe alles abgeladen und mir die anderen Karts angeschaut und ein paar Worte gewechselt. Dann bemerkte ich auf der Strecke ein Kart mit ungewohnt großen Motor, habe den Besitzer nach dem Lauf im Lager ausserhalb besucht und mir das Ding angeschaut. Es handelte sich um ein MS Chassis auf dem XT600 Motor montiert war, komplett mit E-Starter. War sauber aufgebaut und Ralf und ich waren gleich Kumpels.
Zwischenzeitlich ist Bartho eingetrudelt und hat erstmal ein paar Fotos von meinem Kart gemacht (ich fühle mich geehrt) mit ihm ein paar Worte gewechselt, und dann war es auch schon Zeit für die erste Runde. Ich konnte mich auf den Kopfstellen, die Reifen bauen einfach keinen Grip auf, schade auch. Nach ein paar Runden bemerkte ich, das der Schlauch vom Überlaufanschluß meines Kühlers durch die Wärme abgegangen ist und ich Wasser verlor, also war damit die Runde beendet. Rausgefahren und mir das Dilemma angeschaut, dabei bemerkte ich, dass mein linker Bremsanker fast glühte und Bremsflüssigkeit verlor, aber nicht aus dem Kolben, sondern durch die GESCHMOLZENE Bremsleitung. Sch.....! Ich habe den Schlauch abgebaut und bin nach vorne zur Werkstatt gegangen und gefragt, ob die so ein Teil hätten. Negativ, nur Meterware, aber das nützte mir nichts, da fehlte die Bördelung für den Anschluß an den Bremssattel. Bei anderen Kartfahren nachgefragt, aber auch die hatten sowas nicht, der eine meinte jedoch, das man die Bördelung früher (sind ja alte Bremssättel) mit Wärme selber gemacht hatte. Zum Glück hatte ich meinen Grillanzünder bei, also probierte ich das mal, und siehe da, es war einfacher als ich dachte. Warm gemacht, Schlauch auf den Anschluß geschoben, und schon entstand die vermisste Bördelung. jetzt nur noch entlüften und wieder die zuvor ausgebauten Distanzstücke vom Bremssattel einsetzen (das war eigentlich auch der Grund, warum der Bremssattel überhitzte, ich hatte um den Bremspedalweg zu verringern, eine Distanzscheibe entfernt, aber durch die Ausdehnung der Scheibe, war das Spiel zu gering, und die Beläge lagen ständig an der Scheibe). Zum Glück hatte ich auch meinen Entlüftungsvorratsbehälter mit und Ralf hatte mir freundlicherweise mit Bremsflüssigkeit ausgeholfen. Dann habe ich die Spassreifen gegen den neuen frischaufgezogenen Contis hinten getauscht und bin dann mit angefahrenen Vorderreifen und neuen Reifen hinten und wenig Flügel wieder auf Bahn. Jetzt stellte sich auch gleich wieder der gewohnte Grip ein und ich konnte wieder meinen Stunt weiter verfeinern. Ralfs Sohn befand sich auch auf der Bahn und er konnte erstaunlich gut mithalten, naja 50kg lebend Gewicht, dafür aber den schwereren Motor mit weniger Leistung aber mehr Drehmoment. Auch die anderen Karts sind mir nicht richtig weggefahren, es waren max. 1-2 Sekunden Unterschied pro Runde, und meistens velor ich Zeit durchs Verschalten oder durch die Stunteinlagen.
Bartho hatte einige Fotos geschossen, leider hat er die Einlage von Ralfs Sohn nicht festhalten können,
er fuhr einmal vor mir her, und sein Kart fing Feuer durch ausgelaufenen Sprit (aus dem Vergaserüberlauf) und brannte munter vor sich hin, ohne dass er es mit bekommen hat. Ich fuhr hinter ihm her und beobachte das ganze und glücklicherweise wurden die Flammen kleiner und als ich ihn überholte, um ihn zu warnen, dass seinen Kart brannte, war das Feuer wieder aus. Ich hätte nicht viel machen können und die Sache ging auch glimpflich zu Ende.
Insgesamt bin ich 5 oder 6 mal gefahren, hab viele Fights mit den Wettbewerbsjunioren, war froh, dass ich da mithalten konnte und bin dann gegen 20.30Uhr fix und alle wieder gen Heimat gefahren.
Ein schöner Nachmittag, wenn auch hyperanstrengend. Einen neuen Satz Hintereifen werde ich demnächst wieder bestellen müssen.

Fazit : die Kartbahn in Templin ist die beste in der Umgebung von Berlin, Fahrbahn schön glatt und die Betreiber sehr freundlich.