OTT März 2005, der Bericht zu MadMax und dem Klumpen
Also, es war nun endlich soweit. Sonntag, den 6.3.2005
hatte ich MadMax endlich zusammen, fehlte eigentlich nur eine Probefahrt. Ich
hatte mit Franky telefoniert, er hat eine Werkstatt auf dem Pirelligelände
in Berlin, wo ich letztes Jahr mit dem KLR Kart mal fahren durfte. Da wollte
ich eigentlich am folgenden Mittwoch dasselbe tun, aber den Franky hat eine
Grippe nieder gestreckt, somit fiel die Sache ins Wasser. Manne kam noch zu
technischen Abnahme vorbei, und das war auch gut so, er kontrollierte einige
Sachen und fragte mich, ob der Kühler richtig angeschlossen sei. Wir gingen
dann gemeinsam logisch vor und stellten fest, dass ich die Schläuche vertauscht
hatte, dieses wurde auch rasch behoben. Man, das hätte dem Klumpen auch
das Aus bescheren können. Blieb also nur übrig meine Reifen zusammen
zusammeln und weitere Vorbereitungen des Wochenendes zu machen. Regenreifen
für hinten hatte ich 2 Paar, und 1 Paar für vorne, aber die mussten
noch von den 2-teiligen Felgen runter. Diese Saudinger ließen sich aber
nicht demontieren, also Kartstraube am Donnerstag angerufen und einen kompletten
Satz abgeholt. Abends auf die Felgen raufgezogen und alles auf den Hänger
geladen und verzurrt. Ursprünglich wollte ich Samstag früh fahren,
aber ich beschloss dann kurzerhand Freitag zu fahren und mich mit den Jungs
dort zu treffen. Ich bin mit gemischten Gefühlen (wegen des Wetters und
der ungewissen Technik) gegen 20Uhr losgekommen und habe kurz vor Magdeburg
mit Hanno telefoniert. Er war so nett und hatte mir ein Boxenplatz bei Klaus
besorgt. Klaus meinte, wer so verrückt ist wie ich, muss bei ihm mit rein.
Nochmals Dank an Hanno und Klaus, es war eine große Hilfe.
Gegen 22.30Uhr bin ich eingetrudelt und die Jungs konnten es kaum abwarten,
den Klumpen brüllen zu hören. Großes Hallo und als alles abgeladen
war, erst mal ein Bier getrunken. Es schneite und regnete leicht und gegen 0
Uhr bin ich dann in meinen Colt gekrabbelt, den ich vorher mit Heizlüfter
angewärmt habe, und wollte ein paar Stunden schlafen. Ging aber nicht so
gut, weil ich doch etwas unruhig war.
Um ½ 8 bin ich aufgestanden und in die Box rein, es war knackig kalt
aber trocken, und ich hatte noch mal einige Sachen gecheckt. Um 10.06 war der
erste Lauf und ich hatte mir vorgenommen, nicht gleich aufs Gas zu latschen,
sondern es bedächtig anlaufen zu lassen. „Lass doch die anderen erst
mal vorbei ziehen, die sind schon auf ihre Karts eingeschossen“. Auf der
ersten langen Geraden bemerkte ich, dass das Fahrwerk sehr nervös war,
die Spur war noch nicht richtig eingestellt, die Korrektur habe ich zweimal
vorgenommen und dann lief die Kiste schon besser. Nach dem ersten Lauf stellte
ich fest, dass die Hinterachse etwas nach rechts gewandert ist, 2mm etwa. Folglich
schliff die Bremsscheibe am rechten Klotz und das nicht zu wenig. Konnte ich
leicht korrigieren. Und Wasser fehlte wieder. Musste ich nach füllen. Der
zweite Lauf war um 12Uhr noch was, wieder wanderte die Achse, aber diesmal um
etwa 30mm, folglich wanderte auch das Kettenrad, die Kette wurde zu heiß
und hatte die O-Ringe weggeschmissen, die war so gut wie fertig. Na ja, dann
habe ich alle Madenschrauben gelöst und die Achse wieder in Position gebracht,
aber es würde wieder passieren. Wie verhindern? Ich erzählte Hanno
von meinem Leid und er erzählte mir, dass bei den Andersen Karts ein Stückchen
Rohr zwischen Radstern und Lager sitzt um das zu verhindern. Ich sollte mich
rumhören, ob nicht irgendeiner ein passendes Rohr da hatte, gesucht und
gefunden, damit hatte ich das Thema im Griff.
Der dritte Lauf war schon erfolgreicher. Nur das Wandern des Kettenrads konnte
ich nicht verhindern (als Folge von nicht sauber ausgerichteten Klumpen), ich
wollte die Kette noch tauschen, hatte ja Ersatz dabei, aber kein Kettenschloss,
die lagen zu Hause in der Werkstatt. Mist. Rumgefragt, aber keiner hatte ein
Kettenschloss für eine 530er Kette. Ich hatte nur noch eine 530er Kette
ohne O-Ringe aber mit Schloss. Die wollte ich aber erst mal nicht raufziehen.
Also, Kettenrad wieder in Position gebracht und mit Kettenspray vollgesaut und
gehofft, dass sie noch hält.
Der vierte Lauf wurde mit Schneetreiben besiegelt, es waren nur noch wenige
Karts unterwegs, ich war auch auf Slicks unterwegs, dachte mir, kannst ja vorsichtig
noch weiterfahren, bin aber in der 180 Gradkurve mal kurz in den Kies gefahren
und sagte mir, das ist das Signal aufzuhören, muss ja nicht alles riskieren.
Ab in die Box und den Tag damit beendet. MadMax habe ich noch trocken gelegt
und so langsam den wohlverdienten Abend einläuten lassen. Die meisten Jungs
sind Essen gefahren und Klaus lud mich ein, seine mitgebrachten Vorräte
zu verspeisen. Ich nahm dankend an und war dann abends auch richtig fertig.
In der Box war genügend Platz für seinen Transporter und meinem Colt,
wir hatten beide Fahrzeuge reingefahren und sind dann irgendwann schlafen gegangen.
War doch angenehmer als draußen auf dem Parkplatz.
Sonntag gegen 7 Uhr sind wir aufgestanden und warfen ein Blick nach draußen,
es hatte in der Nacht geschneit und die Leute vom Streckendienst (in der Box
nebenan) waren schon unterwegs die Strecke frei zu machen. Ich grübelte,
wie ich mein Kettenrad notdürftig am wandern verhindern konnte, da kam
mir die Idee, das ich mit 2 Schlauchschellen zwischen Kettenrad und Lager das
Problem beseitigen könnte. Eine hatte ich und eine bekam ich von Angelo.
Die Kette nochmals mit Kettenspray vollgesaut, Wasser nachgefüllt und um
10.36Uhr ging es wieder los. Die Sonne schien, die Strecke war von den Tourenwagen
schon ziemlich trocken gefahren und ab ging die Luzie. Diesmal war ich schon
heftiger unterwegs, das Fahrwerk in den Kurven neutral und auf den Geraden habe
ich mich auch mehr gewagt, das Lenkrad richtig festgehalten und beim Schalten
möglichst keine Unruhe rein bringen. Die Beschleunigung war vehement und
drückte richtig im Kreuz. Der 4 Zylinder jubelte auf, bis der Begrenzer
sich einschaltete, einfach genial diese Leistungsentfaltung, so heftig hatte
ich das noch nicht erlebt, macht süchtig. Nur die Bremsen lassen zu wünschen
übrig, vorne packten die noch nicht richtig zu, da muss ich noch einiges
verbessern, aber es lässt sich schon richtig gut fahren, Rechts und Linskurven
gleichermaßen, spricht für eine gleichmäßige Verteilung
des Gewichtes und weder übertriebenes Unter- noch Übersteuern trat
auf. Der Winddruck wird durch die Verkleidung weitgehend abgehalten. Aber Wasser
fehlte wieder reichlich und in der 180 Grad Linkskurve habe ich ein Problem
mit dem Öldruck, die Warnleuchte schlägt das jedes Mal Alarm. Zum
Glück ist die Kurbelwelle rollengelagert aber die Nockenwellenlager werden
sich bedanken. Da muss ich auch mal bei.
Zum 2. Lauf am Sonntag, habe ich dann die verschlissene O-Ringkette abgeflext
und die neue rauf getan. Die 20min waren die schönsten an dem Wochenende,
ich hab es schon richtig brennen lassen und konnte einigen anderen Superkarts
auch mal mein Heck zeigen. Schön war der Augenblick nach einer Kurve, wo
hinter mir einer war und zum Überholen ansetzte, ihm das mangels Leistung
aber nicht gelang, eine brachiale Gewalt, wenn man das Gas voll durchtritt und
die 13000Upm erreicht, schaltet und das Ding weiter beschleunigt. Und dann kam
schon die nächste Kurve, musste aber rechtzeitig Gas wegnehmen, weil die
Bremsen noch nicht so gut sind, der Vorsprung reichte aber noch um dem Superkart
noch im Zaum zu halten. NUR GEIL!!!
Vor dem 3. Lauf musste ich nur noch Wasser nachfüllen, habe dann auch endlich
die undichte Stelle gefunden. Das Wasser wurde am Deckel des Kühlers rausgedrückt,
konnte ich aber nicht beheben, blieb also nur übrig, nach 10min wieder
in die Box zufahren und nachzufüllen. Dazu kam es aber nicht mehr, in der
1. Runde vor der 180 Grad Kurve, nachdem ich ein Superkart gezeigt habe, wo
es lang ging, flog mir die Kette weg. Damit war der Lauf und das Wochenende
dann beendet. Aber alles in allem, mehr als Zufriedenstellend.
Fazit :
Im Großen und Ganzen kann ich behaupten, das Projekt 3-2 ist gelungen,
einige Arbeiten sind noch von Nöten, aber ich kann stolz behaupten, dass
mir Projekt MadMax gelungen ist. Und dieser Sound............HEEEERRLICH!.
Was muss ich verbessern, was ging kaputt?
- Totalausfall des Bremslichtes, sehr ärgerlich, Grund weiß ich noch
nicht.
- Wandernde Achse und Kettenrad wird mit Abstandsrohren fixiert.
- Bremsleistung vorne muss erheblich verbessert werden, anderer Zylinder?
- Mangelnder Öldruck in Linkskurven, Ölwanne abschrauben und das Schwallblech
verbessern.
- Zu direkte Lenkung muss ich
durch Verkleinerung des Hebels verändern.
- Kettenschutz muss ich anbringen, damit nicht so viel Dreck übers Kart
verteilt wird und als Schutzwirkung.
- Wasserverlust beseitigen, anderer Deckel auf dem Kühler, der ist irgendwie
undicht.
- Tacho wäre nicht schlecht. Originaltacho wäre mir am liebsten.
- Kettenspanner bzw. Motorversteller ist abgebrochen, muss verstärkt werden.